Im Folgenden dokumentieren wir den Fall eines Patienten mit chronischer Bronchitis, der sich in der Ayurveda-Klinik Kassel einer intensiven ausleitenden Therapie auf der Basis der Pañcakarma-Therapie unterzog. Seither (d. h. mehr als zehn Jahre) ist der Patient bezüglich seiner chronischen Bronchitis beschwerdefrei und weist damit ein extrem gutes Therapieergebnis auf. Nicht jeder Patient mit diesem Krankheitsbild wird ein ähnlich gutes Therapieergebnis erreichen, dieses Beispiel zeigt aber in jedem Fall, wie eine solche Therapie bei uns ablaufen kann.

Vorgeschichte

Der 56jährige Patient, leidet seit 11 Jahren an einer chronischen Bronchitis. Seinerzeit erlitt der Patient während eines beruflich bedingten Aufenthaltes in Ostasien eine Lungenentzündung. Danach entwickelte sich die chronisch obstruktive Bronchitis, die zum Zeitpunkt der Aufnahme mit Corticosteroiden und bronchodilatatorischen Medikamenten behandelt wird. Etwa drei Wochen vor dem stationären Aufenthalt in der Ayurveda-Klinik, Kassel tritt bei dem Patienten eine Interkostalneuralgie auf, die bei Aufnahme noch diskret vorhanden war. Außerdem ist seit längerem eine gutartige Prostatavergößerung bekannt.

Therapie

Aus ayurvedischer Sicht hat der Patient eine Vata-Kapha Konstitution mit kombinierter Vata- und Kapha-Aggravation. Die verstärkten Dosa affizieren insbesondere die Atemwege. In dem lang andauernden Krankheitsverlauf ist die pathologische Verbindung zwischen den Dosas und den betroffenen Strukturen besonders stark geworden. Durch das Pañcakarma-Therapieverfahren wird zunächst die pathologische Verbindung der Dosa mit dem affizierten Gewebe gelöst und die verstärkten Dosa-s werden ausgeglichen.

Auf der Grundlage des Pañcakarma-Konzepts wird ein kurzzeitiges (11 Tage dauerndes) Heilverfahren durchgeführt, das im einzelnen folgende Elemente enthält:

  1. „Mobilisierende Maßnahmen“ (Purvakarma):
    • Snehana („Therapie mit Ölen und Fetten“), hierzu gehören die Einnahme eines speziell aufbereiteten Butterfetts ebenso wie äußerliche Anwendungen mit speziellen Ölen und Fetten. Die äußerlichen Ölanwendungen werden über den ganzen Aufenthalt durchgeführt
    • Svedana („Schwitztherapie“) in diesem Falle handelte es sich dabei um eine Dampfsauna mit spezifischen Kräutern
  2. „Hauptmaßnahmen“ (Pradhanakarma):
    • Vamana, emetische Ausleitungstherapie („therapeutisches Erbrechen“)
    • Virecana, Abführtherapie
    • Bastikarma, speziell zusammengestellte Darmeinläufe
    • Nasya, nasale Instillation spezifischer Kräuteröle.

Das gesamte Therapieverfahren wird in kurzer Zeit sehr gedrängt durchgeführt.

Über den ganzen Zeitraum wird die Ernährung speziell nach ayurvedischen Gesichtspunkten- unter Berücksichtigung der Therapie – zusammengestellt.

Verlauf und Ergebnisse

Bereits zu Beginn des stationären Therapieverfahrens können die inhalativen Medikamente abgesetzt werden. Am Ende des stationären Aufenthaltes sind nicht nur die bronchitischen Beschwerden, sondern auch die durch die Prostatavergrößerung verursachten Beschwerden beim Wasserlassen gebessert. Auch bei diesem Patienten erfolgt ausführliche diätetische Beratung für die Zeit nach der Ayurveda-Kur.
Etwa sechs Wochen nach Ende des ayurvedischen Therapieverfahrens besucht der Patient den Lungenfacharzt, der ihn seit fünf Jahren betreut. Der Patient ist völlig beschwerdefrei ohne jedes lungenwirksame Medikament. Der Lungenfacharzt stellt in der Lungenfunktionsuntersuchung einen altersentsprechenden Normalbefund fest.